Depression

Dass man nach einer Trennung an Liebeskummer leidet ist völlig normal, doch manchmal entwickelt sich dieser harmlose Liebeskummer auch zu einer ernsthaften Depression. Eine Depression ist eine psychische Erkrankung, an der knapp 17 % der Deutschen mindestens einmal im Leben leidet. Depressionen sind also schon fast als Volkskrankheit anzusehen, von der viele Menschen betroffen sind. Doch für den Einzelnen macht das die Situation nicht leichter. Denn eine Depression beeinträchtigt Betroffene in nahezu allen Bereichen ihres Lebens, angefangen bei Gefühlen und Denkweisen über körperliche Beschwerden bis hin zu Auswirkungen, die auch das Umfeld des Depressiven beeinflussen.

Welche Symptome bei einer Depression genau auftreten, kommt stark auf den jeweiligen Einzelfall an. Generell sind Menschen mit einer Depression psychisch stark niedergeschlagen. Speziell gegen sich selbst hegen sie fast ausschließlich negative Gedanken, haben Schuldgefühle oder machen sich schlimme Vorwürfe. Sie stellen ihre eigene Person in ein sehr negatives Licht, fühlen sich nutzlos und fragen sich bei vielen Dingen, ob es überhaupt Sinn macht, etwas zu tun. Die negativen Gedanken drehen sich dabei bei einer Depression häufig nicht nur um das Hier und Jetzt, sondern auch um die Vergangenheit und die Zukunft.

Woran kann man eine Depression erkennen?

Gerade nach schweren Schicksalsschlägen wie der Trennung vom Partner fallen Viele in ein tiefes Loch. Wut, Trauer und Schmerz sind dann an der Tagesordnung. Gerade wenn diese Gefühle nicht richtig verarbeitet werden, kann es in schweren Fällen zu einer Depression kommen. Betroffene sind geplagt von negativen Gedanken, können sich schwer konzentrieren und fühlen sich einfach nur noch schlecht. Dadurch, dass sie vieles in Frage stellen und von Versagensängsten geplagt werden, haben sie zudem Probleme damit, Entscheidungen zu treffen. Das gleiche Thema wird immer und immer wieder durchdacht und das eigene Können hinterfragt. Die negativen Gedanken können in schweren Fällen soweit gehen, dass man Selbstmordgedanken hegt und sich fragt, ob das eigene Leben überhaupt noch einen Sinn macht. Auch körperlich kann man eine Depression anhand spezieller Symptome erkennen. Wer depressiv ist, fühlt sich schnell schlapp und kraftlos, hat keinen Antrieb und lässt sich kaum zu etwas motivieren. Durch Schlafstörungen sind viele Betroffene mit Depressionen dauerhaft müde und ausgelaugt. Hinzu kommen Essensprobleme wie ein sehr geringer Appetit, aber auch Kopfschmerzen oder Bauchschmerzen, die depressive Menschen zusätzlich plagen.

Welche Auswirkungen hat eine Depression auf Angehörige?

Doch eine Depression kann nicht nur die Folge einer Trennung sein, sondern umgekehrt auch eine Trennung auslösen. Denn nicht nur für eine depressive Person selbst ist die psychische Erkrankung schwer, auch Angehörige wie die Lebenspartner leiden häufig darunter. Mit einem depressiven Menschen zusammenzuleben, kann eine starke Belastung und eine große Herausforderung sein, denn die Depression bestimmt das komplette Leben des Kranken und hat damit auch große Auswirkungen auf das Leben des Umfelds. So kann z.B. auch die Stimmung der Angehörigen auf Dauer negativ beeinflusst werden, und auch häusliche Pflichten können bei einer Depression oft nicht mehr erfüllt werden. Hinzu kommt, dass durch die Antriebslosigkeit auch gemeinsame Unternehmungen oder Zärtlichkeiten wegfallen. Angehörige übernehmen dann oft nur noch die Rolle eines Betreuers oder Pflegers, erfahren kaum noch Anerkennung und fühlen sich genervt, alleine gelassen und in ständiger Angst um die depressive Person. Dem Angehörigen mit Depression zu helfen, ist hier der größte Wunsch von Vielen, aber oft nicht einfach. Nicht wenige scheitern daran und fassen den Entschluss sich von dem depressiven Partner zu trennen.

Wie kann man eine Depression nach einer Trennung überwinden?

Während die meisten nach einer Trennung mit harmlosem Liebeskummer kämpfen, entwickelt sich der Kummer bei einigen zu einer ernsthaften Depression. Doch gerade wenn die Trennung der Auslöser der Krankheit ist, gibt es einige Möglichkeiten, diese zu überwinden. Grundsätzlich sollte man sich immer im Klaren sein, dass das Verarbeiten solcher Gefühle Zeit braucht und die Emotionen auch zugelassen werden müssen.

Wer weinen muss soll das tun, doch sollte man auch versuchen, sich abzulenken. Treffen mit Freuden und anderen wichtigen Menschen helfen einem dabei, die alte Beziehung hinter sich zu lassen und wieder Spaß am Leben zu finden. Sind sie über die Trennung informiert, können Sie einem Hilfe und Unterstützung geben oder auch einfach nur ein offenes Ohr haben und in dieser schweren Zeit für einen da sein. Zudem hilft es Vielen, alle Dinge in der Wohnung wegzuräumen, die vom Partner waren oder einen an ihn erinnern. Wegwerfen sollte man diese Gegenstände nicht, doch eine kleine Pause von alten Erinnerungen tut den meisten Menschen mit Trennungsschmerz gut.

Hilft eine Selbsthilfegruppe bei einer Depression?

Steht die Diagnose Depression im Raum, sollte man sich professionelle Hilfe suchen. Eine Therapie bei einem psychologischen Psychotherapeuten ist hier eine gute Wahl und unterstützt einen zum einen durch die psychologische Behandlung mit Methoden wie einer Verhaltenstherapie, bei der man lernt, seine negativen Gedanken schrittweise zu überwinden. Aber auch die medikamentöse Behandlung mit Antidepressiva wird besonders bei schweren Depressionen eingesetzt, um die Psychotherapie zusätzlich zu unterstützen. Eine weitere Möglichkeit, die vielen Betroffenen helfen kann, ist der Besuch einer Selbsthilfegruppe, die es in zahlreichen Städten gibt. Bei dieser Form der Therapie treffen sich Depressive regelmäßig in einer Gruppe, lernen andere

Gleichgesinnte mit Depression kennen und können über Niederlagen und Erfolge sprechen. War z.B. eine Trennung vom Partner Auslöser der Depression, können die blockierten Gefühle in der Gruppe nach und nach zugelassen und verarbeitet werden. Das Fühlen des Schmerzes hilft dann dabei, auch irgendwann wieder positive Gefühle zuzulassen und mit der Trennung abzuschließen, so dass Betroffene dann oft schneller in einen geregelten Alltag zurückfinden können.

Gerade bei schweren Depressionen sollte man eine professionelle Behandlung unbedingt immer in Betracht ziehen. Denn mit Hilfe einer Therapie oder ähnlichem können die Ursachen aufgedeckt und die Symptome oft besser gelindert, das Leiden verringert und die Depression im besten Fall überwunden werden.

Wer ist für eine Depression gefährdet?

Depressionen entwickeln sich mehr und mehr zur Volkskrankheit und betreffen zahllose Menschen. Grundsätzlich können Depressionen jeden betreffen, wobei vor allem diejenigen, die unter großem Druck stehen, besonders gefährdet sind. Wer im beruflichen Alltag hohen Belastungen ausgesetzt ist, seine Aufgaben perfektionistisch erledigen will und zudem nicht Nein sagen kann, gehört zur Risikogruppe.

Wer kann bei Depressionen helfen?

Menschen, die unter einer Depression leiden, finden nicht nur in Selbsthilfegruppen Hilfe, sondern sollten sich professionelle Unterstützung suchen, schließlich handelt es sich um eine ernstzunehmende Erkrankung, die einer fachlich professionellen Behandlung bedarf. Neben dem Hausarzt sind in erster Linie psychologische Psychotherapeuten in diesem Zusammenhang die richtigen Ansprechpartner. Angehörige sollten sich bewusst machen, dass eine Depression nicht durch gutes Zureden und mentalen Beistand verschwindet, sondern stets in die Hände eines erfahrenen Fachmannes gehört.

Wie lassen sich Depressionen behandeln?

Die meisten Menschen wenden sich im Falle einer Depression ebenso wie bei anderen Krankheiten zunächst an ihren Hausarzt, der seinen Patienten dann gegebenenfalls überweist. Zunächst fragt man sich als Betroffener oder Angehöriger natürlich, wie die Behandlung bei Depressionen konkret aussieht. In der Regel ist die Therapie auf den Patienten zugeschnitten und kann eine oder mehrere der folgenden Komponenten umfassen:

  • Medikamente
  • Psychotherapie
  • stationäre Therapie
  • Lichttherapie
  • Bewegungstherapie
  • Ernährungstherapie
  • elektromagnetische und elektrische Stimulation

Wieso entstehen Depressionen?

Wie Depressionen entstehen interessiert Betroffene und Angehörige gleichermaßen. Häufig gibt es einen offensichtlichen Auslöser, wie zum Beispiel eine Trennung. Doch nicht jede Trennung hat bei allen Beteiligten eine Depression zur Folge. Hinsichtlich der Ursachen existieren zahlreiche wissenschaftliche Theorien und Forschungsansätze, wobei die Frage, wieso es zu Depressionen kommt, nicht abschließend geklärt werden konnte. Faktoren, die hierbei eine Rolle spielen, sind unter anderem die Genetik, Infektionen, chronische Erkrankungen, Medikamente, die Jahreszeit, mikrobiologische Aspekte und die individuelle Lebensgeschichte.

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